Was ist eigentlich Nutzerzentrierung?
„Die Nutzerzentrierung ist das oberste Prinzip bei der Verwaltungsdigitalisierung, denn schließlich ist die OZG-Umsetzung nur dann erfolgreich, wenn sowohl Bürgerinnen und Bürger als auch Unternehmen die Online-Services tatsächlich nutzen“ – so heißt es im Servicestandard für die digitale Verwaltung.
Doch was genau bedeutet eigentlich Nutzerzentrierung? Diese Seite gibt einen Einblick in die Nutzerzentrierung im Themenfeld Bildung.
Nutzerzentrierung im OZG
In der OZG-Umsetzung wurde sich darauf geeinigt, dass die Ansprüche der Nutzenden im Mittelpunkt stehen – nicht die, der jeweiligen Verwaltungsbehörden.
Im Bereich der Nutzerzentrierung spielen Nutzerforschung, Oberflächengestaltung & Interaktionsdesign sowie Barrierefreiheit übergeordnete Rollen.
In der Nutzerforschung geht es darum zunächst einmal die Nutzergruppen zu definieren und dann ihre Anforderungen zu ermitteln. Dies kann durch Techniken wie Personas, User Journey Maps oder auch Interviews mit den Nutzenden geschehen.
Bei der Oberflächengestaltung und dem Interaktionsdesign werden Felder und Funktionen so umgesetzt, dass sie die Anforderungen der Nutzenden erfüllen. Nutzerzentrierungsspezialisten achten hierbei unter anderem auf verständliche Texte und Darstellungen sowie eine intuitive Reihenfolge von Feldern und Informationen
Auch das Thema Barrierefreiheit gehört zum Bereich der Nutzerzentrierung. Hier wird darauf geachtet, dass die Barrierefreie-Informationstechnik-Verordnung eingehalten wird.
Barrierefreiheit
Barrierefreiheit im Web bezieht sich auf die Gestaltung und Entwicklung von Websites und digitalen Inhalten, um sie für Menschen mit unterschiedlichen Fähigkeiten und Beeinträchtigungen zugänglich zu machen. Das 3. Prinzip der Nutzerzentrierung im Servicestandard für die OZG-Umsetzung lautet „Barrierefreiheit, Bürgernähe und Genderneutralität“. Dies wird umgesetzt durch die Verwendung von einfacher, bürgernaher und genderneutrale Sprache sowie Einhaltung der Vorgaben durch die Barrierefreie-Informationstechnik-Verordnung 2.0.
Der Einsatz von bürgerfreundlicher Sprache kann durch eine UPO-Checkliste gesichert werden. Diese Checkliste enthält insgesamt 31 Prüfschritte und kann sowohl zur Erstellung als auch zur Überprüfung von bestehenden Online-Diensten genutzt werden. Den Link zur Checkliste können Sie unten unter Weitere Informationen finden.
Die Barrierefreie-Informationstechnik-Verordnung basiert auf den Web Content Accessibility Guidelines des W3C und der Europäischen Norm 301 549. Die Verordnung, welche § 12 b des Behindertengleichstellungsgesetztes umsetzt, stellt Anforderungen an die barrierefreie Gestaltung von Websites, Webanwendungen, mobilen Anwendungen, elektronisch unterstützten Verwaltungsabläufen und grafischen Programmoberflächen.
Weitere Informationen finden Sie in dieser Präsentation.
Nutzerzentrierung im Themenfeld Bildung
User Research (Nutzerforschung)
Das Ziel des User Research ist es, ein möglichst klares Bild der Nutzergruppe zu generieren. Nutzerzentrierungsspezialisten im Themenfeld arbeiten vor allem mit Interviews mit Nutzenden oder Stakeholdern, Umfragen oder auch Analyse von Feldtests. Aber auch Techniken wie Personas oder User Journey Maps werden angewendet.
Usability Tests
Die Oberflächen der Online-Dienste werden in einem einheitlichen Design umgesetzt. Das Interaktionsdesign soll die Anforderungen der Nutzenden widerspiegeln und eine hohe Usability ausweisen. Für die Online-Dienste wird auf eine besonders nutzerfreundliche Sprache geachtet, was durch die Nutzung der UPO-Checkliste zur bürgerfreundlichen Sprache erleichtert wird.
UI-Design
Die entwickelten Online-Dienste werden mit realen Nutzenden getestet. Dazu werden zunächst Nutzergruppen recherchiert und Möglichkeiten gesucht, diese zu kontaktieren. Wurden Nutzende für die Usability-Tests gefunden und diese geplant, werden Termine mit den Teilnehmenden aufgesetzt. Um eine möglichst große Anzahl zu erreichen, werden die Tests online durchgeführt. Die Nutzenden bekommen die Möglichkeit den Online-Dienst zu testen und zu bewerten. Die Nutzerzentrierungsspezialisten können so den Entwicklungsstand des Online-Diensts beurteilen und Verbesserungspotential identifizieren.